Ukraine: Die aktuelle Lage im Osten

Täglich stehen wir im Kontakt mit unseren Partnergemeinden u. a. auch in Slaviansk und Kramatorsk. Unsere Glaubensgeschwister berichten, dass in den Städten so gut wie nichts mehr funktioniert. Man kann nur noch mit Bargeld bezahlen, obwohl die Bankautomaten nichts mehr ausgeben. Die Regale der Supermärkte sind leer, und ab 17:00 Uhr ist Ausgangssperre. Licht darf in den Wohnungen und Häusern natürlich nicht eingeschaltet werden.

Tag für Tag hören unsere Freunde Explosionen, doch die Geschosse werden bislang großenteils von Abwehrraketen in der Luft abgeschossen. Dies ist möglich, weil dort schon seit Jahren Krieg ist und die Stellungen der Ukrainer verhältnismäßig gut ausgerüstet sind. Doch immer wieder kommen feindliche Raketen auch durch. In dieser Woche wurde dabei eine Schule mitten im Zentrum von Kramatorsk zerstört. Immer wieder „regnen“ auch Trümmerteile von in der Luft abgefangenen Raketen oder riesigen 500 kg-Bomben auf die Städte nieder. 

Trotz der extremen Not halten unsere leidenden Glaubensgeschwister doch an unserem Herrn Jesus fest. Wir hören von ihnen bewegende Berichte, die uns weinen lassen. Die Männer wurden vom Militär eingezogen. Viele unserer Geschwister harren in Kellern aus und noch mehr sind auf der Flucht. Eine Reihe von ihnen hat bereits die Arche in Hamburg erreicht, während andere, die es kräftemäßig noch können, zunächst in der Ukraine bleiben und dort helfen. Wie auch immer unser Gott die Wege der Einzelnen führt – wir rufen zu Ihm: „Herr, erbarme Dich und halte Deine schützenden Hände über Deine Kinder!“

                  

Im Bombenhagel geboren

Die Arche-Gemeinde in Dnipro ist zu einer Zwischenstation für Flüchtlinge geworden. Die Stadt liegt in der Zentralukraine und ist nur etwa 1, 5 Stunden von dem kürzlich umkämpften Atomkraftwerk Saporischschja entfernt. Menschen, die die östlichen Gebiete – wie z. B. die heftig umkämpfte Stadt Charkow – Richtung Westen verlassen möchten, müssen durch Dnipro. Das Gleiche gilt für Fliehende aus Slaviansk, Kramatorsk und auch Mariupol. Täglich kommen bis zu 150 Flüchtlinge zu unseren Geschwistern, die sich fürsorglich um sie kümmern. Wenn wir daran denken, dass wir der dortigen Gemeinde ihr großes Zentrum finanzieren durften, bewegt uns das und erfüllt uns mit großer Dankbarkeit.

Doch die gesamte Situation ist sehr belastend, sodass auch Pastor Michael persönlich stark betroffen ist. Er berichtet, dass viele Ankommende Angehörige verloren haben, und zeigt uns Bilder von Säuglingen, die im Bombenhagel geboren wurden. Unsere Geschwister versorgen die Menschen dank Ihrer Hilfe, liebe Arche-Freunde, so gut sie können. Sie verteilen, was im Gemeindelager vorhanden ist, und kaufen, was noch zu kaufen ist. Meist am folgenden Tag machen sich die Flüchtlinge dann per Zug oder Auto in Richtung Westen auf, während bereits die nächsten ankommen.

                   

Ein Zufluchtsort für Vertriebene

Inzwischen sind zahlreiche Flüchtlinge aus unseren Partnergemeinden in Hamburg angekommen. Bei ihrer Ankunft haben sie einen strapaziösen Weg mit vielen gefahrvollen Hindernissen hinter sich. Sie fuhren in überfüllten Zügen, standen tagelang in kilometerlangen Staus und waren oft Kälte und Hunger ausgesetzt. Um ihr Leben zu retten, mussten sie Hals über Kopf ihr Zuhause verlassen. Alles, was sie haben, ist eine Tasche oder ein Rucksack mit ihren wenigen Habseligkeiten. Viele von ihnen waren buchstäblich im Bombenhagel und sind traumatisiert. Wir wollen sie nun von Herzen segnen und mit offenen Armen willkommen heißen.

Einen ausführlichen Bericht über die Lage in der Ukraine finden Sie in der neuen Ausgabe der Taube. Sollten Sie unser monatliches Magazin noch nicht erhalten, können Sie es hier kostenlos bestellen.

Bitte beten Sie gemeinsam mit uns für unsere ukrainischen und russischen Glaubensgeschwister und für die gesamte Situation im Osten. Wenn Sie mögen, können Sie unser Ukraine-Hilfsprojekt finanziell unterstützen. Senden Sie Ihre Segensgabe mit dem Verwendungszweck „Nothilfe Ukraine“ gern auf unser Missionskonto:

Gemeinde und Missionswerk Arche e. V.
IBAN: DE98 5206 0410 0007 0707 05
BIC: GENODEF1EK1
bei Evangelische Bank eG

Danke, liebe Arche-Freunde, für Ihre treue Unterstützung und für Ihr herzliches Erbarmen in dieser schweren Zeit. Möge Jesus Ihnen Seinen Frieden schenken!
 
Es grüßt Sie herzlich
 
Christian Wegert