Der tragischste Kuss in der Menschheitsgeschichte

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Drei Jahre lang war er Jesus auf Schritt und Trittgefolgt. Er hatte unzählige Wunder gesehen, Seine außergewöhnlichen Predigtengehört und hautnah die tiefe, liebevolle Gemeinschaft miterlebt. Kaum einMensch war so nah dran gewesen wie er. Doch Judas Iskariot war ein großerHeuchler. Und er machte seine Sache gut.

Er war ein Profi darin, sich so glaubwürdig zu verstellen,dass niemand auf den Gedanken kam, dass er den Sohn Gottes verraten würde. AlsJesus am Vorabend der Kreuzigung das Passahfest mit den Jüngern feierte, sagteEr: „Wahrlich, ich sage euch: Einer voneuch, der mit mir isst, wird mich verraten! 19 Da fingen siean, betrübt zu werden und fragten ihn einer nach dem anderen: Doch nicht ich?Und der nächste: Doch nicht ich?“ (Markus 14,18-19; SCL). Keiner ahnte, was Judas imSchilde führte, bis Jesus seine geplante Tat offenbarte und der Verräter dasPassahmahl vorzeitig verließ.

Als sie wenig später im Garten Gethsemane wiederaufeinandertrafen, führte Judas eine große Truppe Soldaten an. Der Moment wargekommen. Jesu Leidensweg begann.

Sie kamen mit Fackeln und Lampen, um das Licht der Weltfestzunehmen. Sie kamen mit Knüppeln, Stöckern und Schwertern, um denFriedefürst zu verhaften. Sie kamen mit einer Truppe rauer Männer, um den zuergreifen, der die Kinder segnete, die Sünder liebte und Zöllner veränderte.

Voller Boshaftigkeit trat Judas auf den Messias zu.Vertraut sprach er Ihn mit den Worten: „Rabbi, Rabbi“ an und küsste Ihnzärtlich. Es war der wohl tragischste Kuss in der ganzen Menschheitsgeschichte.Die heuchlerische Show hatte ihren Höhepunkt erreicht. Alle Umstehenden wusstennun, wer derjenige war, den sie verhaften sollten. Und sie führten Ihn ab.

Jesus Christus ging den Weg für uns bis an das Kreuz. Erging mit Entschlossenheit, um für unsere Sünden zu bezahlen. Wenn Er diesesgroße Leid erduldete, dann weiß Er auch um unsere Leiden. Er kann sich mitunseren Nöten identifizieren, weil Er sie selbst erlebt hat. Er kennt denSchmerz der Einsamkeit. Er weiß, wie es sich anfühlt, verlassen zu werden –sogar von Seinem eigenen Vater. 

Wie stehen wir zu Jesus? Folgen wir Ihm aus tiefstemHerzen nach oder sind unser Kirchenbesuch, die Ausübung verschiedener Diensteund unser frommes Lächeln womöglich Teil eines heuchlerischen Schauspiels? Mögenwir begreifen, dass es nicht auf unser äußeres Lippenbekenntnis ankommt,sondern darauf, ob Jesus uns kennt. Viele, die ihn süßlich „Herr, Herr“ nennen,wird Er am letzten Tag abweisen. Daher die dringende Aufforderung: Prüfe dich,ob du es ernst meinst!

Die ganze Predigt von Pastor Christian Wegert ist im Arche-Predigtarchiv und auf YouTube verfügbar.