Raketenangriff auf Kinder der Arche Kirche Sinelnikovo

Die Tragödien im Ukrainekrieg nehmen kein Ende. Am Freitag, den 19.04.2024 kam es um 5 Uhr morgens zu einem rücksichtlosen russischen Raketenangriff auf die Stadt Sinelnikovo, Region Dnipropetrovsk. Die Rakete kam in 300 Meter Entfernung von unserer dortigen Arche Kirche herunter und schlug direkt in ein Wohnhaus ein, das völlig zerstört wurde. Dort lebte die Familie D.: Oma Angelica, Mutter Anna, Tochter Alexandra (14 Jahre) sowie die Brüder Misha (8 Jahre) und Vanya (7 Jahre).  Die arme Familie wird im Sozialprogramm der Arche Sinelnikovo betreut, denn der Vater hat die Familie verlassen und kümmert sich nicht. So lernten sie auch die Arche Kirche kennen, wo Alexandra seit 2 Jahren regelmäßig zum Gottesdienst ging und Freundinnen gefunden hat. Ihre Brüder Misha und Vanya nahmen am Sommercamp und an den besonderen „Hoffnung für Kinder“ -  Weihnachtsfeiern teil.

Noch 2 Tage vor dem schrecklichen Überfall hatten Pastor Alexander und Diakon Mark aus der Arche Kirche die Familie besucht, dort ein Lebensmittelpaket vorbeigebracht und die Großmutter zum Gottesdienst für den kommenden Sonntag eingeladen. Oma Angelica versprach zu kommen. Sie war bereits zuvor mehrmals im Gottesdienst gewesen, so auch an Weihnachten.  Nach der Weihnachtspredigt begann sie zu weinen und sagte, nun habe sie verstanden, warum Jesus geboren worden sei.

Doch an diesem Freitagmorgen wurde ihr Leben genauso wie das ihrer Tochter Anna auf brutale Weise ausgelöscht. Pastor Alexander wurde dann von den Behörden gerufen, um die Toten zu identifizieren. Auch Misha starb mit 8 Jahren durch dieses schreckliche Ereignis. Die Rakete riss ein tiefes Loch in den Boden. Die Menge an Sprengstoff war so stark, dass vom Haus der Familie absolut nichts mehr übrigblieb und auch bei ca. Hundert benachbarten Wohnhäusern die Fenster zerbarsten und zum Teil die Dächer abgedeckt wurden. Schwere Balken fielen auf die Familie.

Als die Helfer eintrafen, haben sie zunächst Alexandra aus den Trümmern herausgeholt. Zu Beginn lebte sie noch, aber dann verstarb auch sie. Die Leiterin der Arche Sonntagsschule wurde zur Identifikation bei den Behörden gerufen. Sie musste weinen, denn das Gesicht von Alexandra war durch die Explosion schrecklich zugerichtet und entstellt, sodass man sie daran kaum mehr erkennen konnte. Der kleine Bruder Vanya hat die Explosion als einziger schwerverletzt überlebt. Er wurde in ein Krankenhaus der Bezirkshauptstadt Dnipro gebracht, befindet sich in ernstem Zustand und braucht Gebet.

Am Sonntag wird Pastor Alexander mit den Jugendlichen aus seiner Kirche zur Beerdigung gehen und dort auf dem Friedhof die Hoffnung auf das ewige Leben verkündigen, die auch Alexandra hatte.

Bitte betet doch auch für ihn und alle anderen Gemeindeglieder und Bewohner der Ukraine, um Bewahrung, Trost und Kraft vom Herrn, da die Bombardierungen weitergehen und sie in großer Sorge und Trauer sind. Möge unser Vater im Himmel die dafür Verantwortlichen zur Vernunft bringen, sodass alle Staaten auf der Grundlage international anerkannter Grenzen wieder friedlich zusammenleben können und die Terrorangriffe auf die Zivilbevölkerung aufhören.