„Stecke dein Schwert ein"

Sollen Christen politischen Widerstand leisten?

Artikel von Pastor Wolfgang Wegert aus der Februar 2024 Ausgabe des Magazins TAUBE | Kostenlos. Jeden Monat neu.

Nachdem wir es schon seit Langem gewohnt waren, dass sich die großen Kirchen in Deutschland politisch einmischten, gibt es inzwischen auch unter Freikirchlern eine Tendenz, die aggressiv dazu ermutigt, sich gegen die Regierung zu stellen und ihrer Politik zu widerstehen. Manche Pastoren rufen gar zum Widerstand auf, wie es unlängst auch ein einflussreicher evangelikaler Publizist tat. Er machte seinem Ärger mit den Worten Luft: „Wir werden von Idioten regiert!“ Damit beklagte er die Corona-, Flüchtlings-, Klima- und Genderpolitik der Regierung und fuhr in der weithin bekannten Predigt dann fort[1] : „Christen müssen eingreifen … widersetzen sie sich. Christen haben die Kraft, weil ihre Heimat im Himmel ist. Christen haben die Kraft, weil sie aus der Wahrheit des Evangeliums leben. Christen haben die Kraft, weil sie eine Orientierung haben, die weit über diese Welt hinausreicht. Sie können das. Bonhoeffer sagt im Blick auf seinen Widerstand im Dritten Reich: ‚Gott gibt mir jeden Tag die Kraft zum Widerstand, die ich augenblicklich brauche.‘“

Wir Christen sollen heute also Widerstand wie Dietrich Bonhoeffer leisten. Aber will man unsere heutige Situation wirklich mit der Zeit Adolf Hitlers gleichsetzen, der 70 Millionen Tote über die Welt brachte? Ich bin mir sicher, dass die meisten der heutigen „Widerstandsprediger“ uns Christen nicht wirklich zu Gewalt aufrufen wollen. Sie sehen die linksliberale von Ideologie getriebene Regierung und den moralischen Niedergang im Land und sind – wie die meisten Wähler auch – einfach empört und wollen deshalb die Gläubigen dazu bewegen, lautstark für die guten alten Werte der Bibel einzustehen. Da kommt bei mir die Frage auf: Will Gott das? Ruft Jesus uns im Evangelium wirklich dazu auf, politisch Widerstand zu leisten?

Wir haben uns verführen lassen

Bevor wir diese Frage mithilfe der Bibel beantworten, hier noch einige weitere Beobachtungen: Schon in der Corona-Zeit konnte man sehen, wie sich manche Christen den Maßnahmen der Regierung komplett verweigerten und auch von ihren Gemeinden verlangten, in keinem Punkt der Obrigkeit zu folgen. Sie kritisierten nicht sachlich, was uns Christen ja zusteht und was wir selbstverständlich auch tun sollten, sondern forderten mit dem Verweis auf verschwörerische, antichristliche Mächte gemeinsam mit weltlichen Gesinnungsfreunden den radikalen und totalen Widerstand. Leider brachte das viel Not und großen Schmerz über die Gemeinde Jesu.

Ähnlich ist die Situation auch heute. Große Teile der Evangelikalen in Amerika, aber auch hier in Deutschland verzeihen Donald Trump die schwersten Skandale – Hauptsache, er ist gegen Homosexualität und Genderismus und vertritt traditionelle Familienwerte. Dass er dabei sogar den gewaltsamen Sturm auf das Kapitol guthieß, spielt keine Rolle. Trump ist es auf subtile Weise gelungen, Religion mit Politik zu vermischen, sich als Engel des Lichts zu gebärden und so weite Teile der Evangelikalen von ihrer Hauptaufgabe, der Verkündigung des gekreuzigten Christus, abzubringen und sie für seine politische Agenda zu missbrauchen.

Eine ähnliche Entwicklung sehen wir auch, wenn wir in Richtung Osten schauen. Auch dort gibt es einen Präsidenten, der für so manche Christen in Deutschland zur Lichtgestalt geworden ist. Der Westen steht für Gottlosigkeit, aber Putin für christliche Moral. Er zeigt sich eines Sinnes mit dem Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche und bekämpft Homosexualität, Abtreibung und das Transgenderwesen. Dafür loben ihn bei uns manche Christen und verzeihen ihm gerne die zahllos angerichteten Massaker in der Ukraine und anderswo. Einige fühlen sich von ihm so angezogen, dass sie in Russland die bessere Welt erkennen und nach dorthin sogar auswandern.

Was ist passiert? Wir Christen haben uns verführen lassen. Zuerst brachten uns die Linken bei, dass bei ihnen die heile Welt zu finden sei. Sie propagierten sexuelle Selbstbestimmung, die Auflösung von Ehe und Familie und das Multikulti-Paradies. Ihre Ideologie sollte uns grenzenloses Glück bescheren. Insbesondere die Kirchen fielen auf diese Scheinerlösung herein und merkten nicht, dass das Ganze ein Irrweg war. Heute nun sind es die sogenannten konservativen Christen, die sich ebenfalls wieder politisch einspannen lassen. Diesmal soll das Heil von rechts kommen. So wird die wahre Mission der Kirche und Gemeinde wieder verdreht. Und dabei helfen einige Prediger tüchtig mit, indem sie nicht zum Evangelium, zur Buße und Bekehrung rufen, sondern zum moralischen Aktivismus und Widerstand. Ist das denn auch ein Irrweg? Ja, es ist ein Irrweg!

Die Obrigkeit ist Teil von Gottes Ordnung

Das Heil der Menschen kommt nämlich nicht von links und auch nicht von rechts, sondern es kommt von oben – allein durch Christi Erlösung von unser aller Sünde.

DAS HEIL DER MENSCHEN KOMMT NICHT VON LINKS ODER RECHTS, SONDERN ES KOMMT VON OBEN.

Keine einzige Regierung auf der ganzen Welt ist nicht böse. Darum hat Jesus gesagt: „Ihr wisst, dass diejenigen, welche als Herrscher der Heidenvölker gelten, sie unterdrücken und dass ihre Großen Gewalt über sie ausüben“ (Markus 10,42). Das gilt ohne Ausnahme für alle, die an die Regierung kommen, denn sie alle sind Sünder. Das wird sich erst ändern, wenn König Jesus, der große Friedefürst, Sein ewiges Reich errichtet hat, das nicht von dieser Welt ist. Bis dahin sind alle Regierungen nur ein Provisorium, das Gott aber eingesetzt hat, damit menschliches Zusammenleben überhaupt möglich wird. Weil Deutschland sich nicht nach den 80 Millionen verschiedenen Meinungen seiner Einwohner richten kann, braucht auch unser Land eine Regierung, die entscheidet. Sie ist ein Geschenk Gottes. Sonst hätten wir Selbstjustiz und Anarchie. Um das zu vermeiden, sagt die Bibel: „Wer sich gegen die Obrigkeit auflehnt, widersetzt sich der Ordnung Gottes“ (Römer 13,2).

WIR SOLLEN DIE OBRIGKEIT NICHT VERHÖHNEN UND BESCHIMPFEN, SONDERN FÜR SIE BETEN.

Es steht niemandem zu, seine besondere Sicht der Dinge im Lande durchsetzen zu wollen – auch nicht uns Christen. Stattdessen haben wir die Regierung als Teil der Ordnung Gottes anzuerkennen und sie wertzuschätzen und zu ehren. Es steht uns nicht zu, uns im Zorn über sie aufzuregen, sie zu verhöhnen oder zu beschimpfen. Nein, die Bibel lehrt uns: „Gebt jedermann, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer, Zoll, dem der Zoll, Furcht, dem die Furcht, Ehre, dem die Ehre gebührt“ (Römer 13,7). Und Petrus ruft uns auf: „Fürchtet Gott und ehrt den König!“ (1. Petrus 2,17). Auch Paulus ermahnt uns: „… dass wir Fürbitten und Danksagungen vorbringen für … 2 die Könige und für alle, die in hoher Stellung sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit“ (1. Timotheus 2,1-2). Ein ruhiges und stilles Leben in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit sollen wir anstreben – und nicht eines in Rebellion und Aufruhr.

So viel Freiheit wie heute hatten wir nie

Darum leisten wir Christen nicht Widerstand, sondern wir verkündigen das Himmelreich. Nirgendwo im Evangelium werden wir zum aktiven Widerstand gegen die Obrigkeit aufgerufen, es sei denn, wir werden zur Übertretung der Gebote Gottes gezwungen, oder es wird uns verboten, die Heilsbotschaft Christi zu verkündigen (Apostelgeschichte 4,18-31).

Beides kommt in unserem Land dankenswerterweise nicht vor. Niemand verbietet uns, Gottes Gebote zu halten. Niemand verbietet uns, zu heiraten und Kinder zu haben. Niemand zwingt uns dazu, die Ehe zu brechen oder homosexuell zu leben. Auch genießen wir die freie Ausübung unseres Glaubens. Als jemand unsere Arche-Gottesdienste stören wollte, kam die Polizei und schützte uns.

Wir dürfen eine Gottesdiensthalle mit 1500 Sitzplätzen unterhalten und Versammlungen darin haben, wann immer wir wollen. Und wir dürfen so viele neue Gemeinden gründen, wie wir möchten. Eine so große Freiheit, wie wir sie heute haben, um das Evangelium zu verkündigen, gab es noch nie. Mit einer einzigen Predigt erreichen wir per freiem Internet die Enden der Erde. Per Netzwerk und Fernsehen gehen unsere Videos über alle Kontinente – und niemand hindert uns daran. Wir predigen frei und voll das ganze Evangelium. Dafür können wir nur von Herzen dankbar sein! Im Vergleich zu vielen anderen Ländern ist das ein seltenes Privileg, das wir dringend zu schätzen wissen sollten.

Jesus leistete keinen Widerstand

Unser Herr Jesus Christus ist das erste und beste Beispiel dafür, wie Er mit der Frage von Widerstand umgegangen ist. Als Petrus sich gegen das größte Obrigkeitsunrecht, das je auf dieser Erde geschehen ist, widersetzen wollte, fuhr ihn der Herr an und sagte ihm: „Stecke dein Schwert an seinen Platz!“ (Matthäus 26,52). War es denn nicht verständlich, dass Petrus bei einem so großen Unrecht eingreifen wollte? Hätte er es nicht sogar tun sollen und ins Steuer greifen müssen? Wäre alles andere nicht Unrecht gewesen? Die Regierenden waren dabei, einen absolut Unschuldigen zu verhaften und dazu noch den Sohn Gottes, der nur Gutes getan hatte ...

JESUS HÄTTE WIDERSTAND LEISTEN KÖNNEN. ABER ER TAT ES NICHT.

Aber Jesus erlag nicht der Versuchung, sich dem bösen Befehl der Obrigkeit zu widersetzen. Er veranstaltete noch nicht einmal eine gewaltlose Sitzblockade und klebte sich nicht am Boden fest, sondern Er folgte widerstandslos der Aufforderung der Soldaten – wusste Er doch, dass die Obrigkeit nur deshalb Macht über Ihn hatte, weil sie ihr vom Vater gegeben worden war (Johannes 19,11). Er sah das ganze Geschehen aus himmlischer und nicht aus irdischer Perspektive. Er sah die Absichten Seines himmlischen Vaters und nicht Sein eigenes politisches Recht. Deshalb heilte der Heiland auch das Ohr des Kriegsknechtes wieder an und erinnerte Seinen rechtseifrigen Jünger daran, wie lächerlich sein Schwert doch war, indem Er ihn fragte: „Oder meinst du, ich könnte nicht jetzt meinen Vater bitten, und er würde mir mehr als zwölf Legionen Engel schicken?“ (Matthäus 26,53). Ja, der Heiland hätte Widerstand leisten können, und der ganze Himmel hätte Ihm dabei geholfen. Aber Er tat es nicht, sondern fragte den Petrus gleich weiter: „Wie würden dann aber die Schriften erfüllt?“ (V. 54). Darum geht es doch, darauf kommt es an! Nicht unser Recht ist wichtig, sondern dass Gottes Prophetie erfüllt wird.

Christus siegte durch Dulden und Leiden

Wir müssen lernen, dass Christus nie vorhatte, das Böse mit menschlichen Mitteln zu bezwingen. Er hat Seinen Sieg nicht durch äußeren Widerstand, sondern durch Dulden und Leiden errungen. Und nur so gelang der Gemeinde der weltweite Siegeszug des Evangeliums. Sie verkündigte und litt. Nicht die Widerständler waren der Same der Kirche, sondern das Blut der Märtyrer. Und das hat sich bis heute nicht geändert. Denn Christi Reich ist nicht von dieser Welt. Darum sagt Paulus: „Die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig durch Gott zur Zerstörung von Festungen“ (2. Korinther 10,4).

NICHT DIE WIDERSTÄNDLER WAREN DER SAME DER KIRCHE, SONDERN DAS BLUT DER MÄRTYRER.

Diesen völlig anderen Grundsatz des Reiches Gottes, den die Welt nicht kennt, vergessen wir Christen leider nur allzu oft. Und dann greifen wir zu den Waffen und Methoden der Welt und kämpfen nicht den guten Kampf des Glaubens, sondern einen fleischlichen Kampf. Davor möge Gott uns bewahren!

Die Reiche der Tyrannen sind nie wegen des äußeren Widerstands von Christen überwunden worden, sondern immer nur in Verbindung mit Gebet durch Leiden und Verfolgung – bis Gott selbst den Diktatoren ihr Ende gesetzt hat. Der grausame Christenverfolger Nero wurde nicht durch Christen gestürzt, sondern er beging Selbstmord, indem er sich einen Dolch in die eigene Kehle stach. Ich bewundere auch den Mut von Graf von Stauffenberg zum Attentat. Aber Hitler fand sein Ende nicht durch christlichen Widerstand, sondern durch Selbstmord, indem er sich eine Kugel in den Kopf schoss und seine Eva von Braun sich mit einer Zyankalikapsel das Leben nahm. Nicht wir Menschen, sondern Gott setzt ab und Gott setzt ein (Daniel 2,21). Niemand anderes sonst!

Gott kommt auch durch das Böse zu Seinem Ziel

Heißt das, dass wir als Christen nichts tun sollen, wenn unsere Regierung lauter Böses hervorbringt? Die beste Antwort finden wir meines Erachtens bei den ersten Christen in Jerusalem. Sie hatten zum Teil noch miterlebt, wie ihr Heiland Jesus Christus von Seinen Feinden verhaftet, gefoltert und zu Tode gebracht worden war. Und jetzt war eine große Verfolgung über sie als Gemeinde gekommen. Sie organisierten aber keinen Widerstand, sondern sie beteten. Das taten sie aber in einer bestimmten Weise. Sie beteten nicht: „Herr, lass die Verfolgung aufhören, das Unrecht ist so groß!“ Nein, sie beteten: „Herr, lass Deinen Ratschluss geschehen!“

NICHT UNSER RECHT SOLL ZUSTANDE KOMMEN, SONDERN GOTTES RATSCHLUSS MIT DIESER WELT.

Wörtlich lautete ihr Gebet: „Ja, wahrhaftig, gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, haben sich Herodes und Pontius Pilatus versammelt zusammen mit den Heiden und dem Volk Israel, 28 um zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss zuvor bestimmt hatte, dass es geschehen sollte“ (Apostelgeschichte 4,27-28). Ihre Überzeugung war, dass das, was die Regierung in freier böser Entscheidung tat, genau das war, was von Gott bestimmt war, dass sie es tun sollte. Ihnen war im Sturm der Verfolgung wichtiger, dass Gottes Ziele zustande kamen, als die Verbesserung ihrer Lage. Entsprechend beteten sie weiter: „Und jetzt, Herr, sieh ihre Drohungen an und verleihe deinen Knechten, dein Wort mit aller Freimütigkeit zu reden, 30 indem du deine Hand ausstreckst zur Heilung, und dass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus!“ (V. 29-30).

KRIEG, VERFOLGUNG UND UNRECHT KÖNNEN AUCH DER BESTE NÄHRBODEN FÜR EINE GROSSE ERRETTUNG SEIN.

Sie beteten nicht: „Sieh an ihre Drohungen, bitte lass sie damit aufhören.“ Sie beteten vielmehr: „Und jetzt sieh an ihre Drohungen und verleihe uns, dein Wort mit aller Freimut zu reden.“ Darauf kam es ihnen an! Sie wussten: Krieg, Verfolgung und Unrecht können der beste Nährboden für eine große Errettung sein. Sie wollten keine bessere Welt, sondern sie wollten den Willen Gottes erfüllt sehen. Und was war Gottes Antwort auf dieses Gottvertrauen, auf dieses „Ja“ zu ihrer Lage? Die Stätte bewegte sich und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und predigten das Wort mit großer Freimütigkeit.

Wie oft ärgern wir uns über die Regierung! Wie oft schimpfen wir über ihre Fehlleistungen, und nicht selten rutschen uns dabei unziemliche Worte über die Lippen. Manche lassen sich schließlich dazu hinreißen, auch aktivistisch zu werden und sich mit nichtgläubigen Gesinnungsfreunden eins zu machen. Das sollten wir nicht tun.

Wir Christen sind natürlich nicht blind für den moralischen Verfall in unserem Land. Und es ist nicht recht, dass antibiblische Gesetze erlassen werden. Dazu sagen wir klar unsere Meinung und demonstrieren auch friedlich gegen Abtreibung. Aber wir werden nicht hysterisch und haben keine Albträume. Denn alles kommt so, wie Gott es will. Auf diesem Planeten geschieht am Ende nur das, was Seinen Zielen entspricht. Das Böse nimmt überhand und der Antichrist kommt. Aber wir sehen unsere Aufgabe nicht darin, ihn zu verhindern. Denn er muss ja kommen, weshalb wir lieber beten: „Komme bald, Herr Jesus!“ (Offenbarung 22,20).

Natürlich suchen wir der Stadt Bestes, wir bezahlen unsere Steuern, sind ehrliche Staatsbürger, wir lieben sogar unsere Feinde und gebrauchen unser Wahlrecht, um eine schlechte Regierung gegen eine andere schlechte Regierung abzuwählen. Und wenn es sein muss, beschreiten wir auch den Rechtsweg, den uns unser freiheitliches Grundgesetz erlaubt. Aber wir pöbeln nicht gegen die Obrigkeit und machen uns nicht mit Führern gemein, die sich moralisch-christlich geben, die Kraft des Kreuzes durch ihr ansonsten gottloses Leben aber verleugnen.

Wir halten es mit den ersten Christen und sehen gerade in Krisenzeiten die beste Möglichkeit für die Verkündigung des Evangeliums. Ja, der Herr hat es gesagt: „Das Evangelium wird verkündigt allen Völkern, und dann wir das Ende kommen“ (Matthäus 24,14). Seelen retten, das ist unser Hauptauftrag. Der Welt das Heil Gottes verkündigen, das ist die Mission der Gemeinde. Christus kam nicht, um die Welt zu verbessern, sondern Er kam, um sie zu erretten und um selig zu machen, was verloren ist. Dem haben wir uns verschrieben und dem gehört unsere ganze Kraft. Und wir stecken das Schwert wieder ein. Denn „es soll nicht geschehen durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht der Herr“ (Sacharja 4,6).

Wolfgang Wegert

[1] Predigt zum Thema „Die ewige Botschaft“ beim „Mitternachtsruf“ in Zürich von Peter Hahne im Jahr 2023

Artikel als pdf runterladen